Offener Projektwettbewerb 5. Rang
Der Neubau entlang der Burgfelderstrasse befindet sich zwischen der Siedlungsanlage Pfaffenholz und der ehemaligen Tramwartehalle. Das Volumen nimmt die Sprache der umliegenden Siedlung auf, in welches es sich mit seiner linearen Form selbstverständlich eingliedert. Dennoch schafft es der Neubau mit der gestaffelten Kopfausbildung zur Tramwartehalle hin einen starken eigenständigen Charakter zu entwickeln. Das Zusammenspiel der Vordächer und der horizontalen Hierarchien des Neubaus und der bestehenden Tramwartehalle schafft eindeutige Adressierungen. Die Wohnungen und Büros werden über einen gedeckten Zugang entlang der Burgfelderstrasse erschlossen. Das Projekt soll zu einer neuen Vision dieses Ortes im Stadtgefüge beitragen und ihn durch neue Nutzungen zu beleben.
Neben dem Doppelkindergarten mit Tagesstruktur und Büroräumen werden 32 Wohnungen für betreuungsbedürftige Personen angeboten. Dadurch dass die einzelnen Geschosse jeweils ausschliesslich einer Nutzung zugeordnet sind, entsteht eine klare vertikale Nutzungsaufteilung, welche auch in der äusseren Erscheinung ablesbar ist.
Die Wohnungen befinden sich zwischen dem ersten und vierten Obergeschoss. Die Grundrisstypologie zeichnet sich durch die Anordnung der Wohnungen um einen zentralen Erschliessungsraum aus. Trotz der effizienten achtspännigen Erschliessung bildet diese Zone mit dem grosszügigen offenen, lichtdurchfluteten Treppenhaus und dem dadurch eintretenden Tageslicht einen gemeinschaftlichen Raum für die Begegnung der Nachbarschaft. Der kurze Mittelkorridor wird durch die Rhythmisierung der Stützen in seiner Länge gebrochen. Dieser Effekt wird durch seitlich einfallendes Licht via Wohnungstüren verstärkt. So kann eine effiziente, wechselhafte, lebendige und qualitätsvolle Erschliessungszone erzeugt werden. Auch in den Wohnungen ist die ökonomische Tragstruktur durch freistehende Stützen spürbar. Sie funktioniert gleichzeitig als raumbildendes Element der fliessenden Räume und erlaubt einen offenen Grundriss. Durch die Anordnung der Nasszellen und Küchen, kombiniert mit dem Einsatz von halbtransparenten Bauelementen, entsteht ein grosszügiges Raumerlebnis mit raumübergreifenden Blickbezügen. Die Raumproportionen ermöglichen eine optimale und vielfältige Nutzung und Möblierung. Die Schlafnischen in den 1-Zimmerwohnungen helfen auch in kleineren Wohnungen eine grosszügige, flexible Wohnnutzung zuzulassen. Dank der konsequenten Trennung von Tragstruktur und Trennwänden bleibt der Wohnungsspiegel flexibel, sodass auch in Zukunft ohne grossen Aufwand auf die wechselnden Bedürfnisse der Bewohnenden eingegangen werden kann.
Fachplaner und Spezielisten:
Waldhauser + Hermann AG,
VonAh Tragwerksplanung
Aegerter Bossard Brandschutz
Probst Wieland AG
Pro Engineering AG